Voller Vorfreude fieber ich ihm entgegen, unserem Besuch von Stonehenge. Ich kenne zahlreiche Bilder der gigantischen Steinformation und kann es kaum erwarten, ihr selbst gegenüberzustehen, zwischen den Steinen umher zu laufen und bestimmt auch ein bisschen der mystischen Stimmung zu spüren, die diese Felsen umgeben muss.
Stonehenge – Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
Seitdem ich ein Kind bin, faszinieren mich die Steinformationen von Stonehenge. Sie wirken auf Bildern immer so gigantisch, dass es für mich unvorstellbar ist, wie Menschen dieses Bauwerk bereits in der Steinzeit erstellen konnten, ganz ohne moderne Maschinen, LKWs und Kräne. Wie kann man das schaffen? Ich weiß es nicht und genau das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb ich immer eine leichte Gänsehaut bekomme, wenn ich Bilder des Felskreises betrachte. Nun ist es endlich soweit, ich besuche die Anlage, die seit 1986 unter der „Stonehenge, Avebury and Associated Sites“ zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Unser Marsch in Richtung Felsformation wird jäh gebremst, denn wie es sich für eine solche Sehenswürdigkeit gehört, wird natürlich erstmal ordentlich Eintritt verlangt. 16,50 britische Pfund werden pro Erwachsenen verlangt. Dafür gibt es aber einen Audio Guide dazu. Das ist ein kleines Aufnahmegerät mit Kopfhörern, mit dem man sich in der gewählten Sprache allerhand Wissenswertes über Stonehenge erzählen lassen kann. Praktische Sache, denn so können wir uns frei bewegen und die Steine im eigenen Tempo erkunden.

Wir bewegen uns auf vorgegebenen Wegen, gemeinsam mit einer Schar von Touristen. Irgendwie hat das Ganze etwas von Massenabfertigung an sich – dabei sollen wir um die morgendliche Uhrzeit noch Glück haben, die richtig großen Besucherscharen erwartet man hier erst am Nachmittag. Seit einigen Jahren ist es nicht mehr möglich, sich frei auf dem Gelände zu bewegen. Zu oft wurden kleine Splitter aus den Steinen geklopft, um diese als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Schade, denn von Nahem wirken die Steine sicher noch gewaltiger.
Die Anlage um Stonehenge wurde nicht etwa auf einmal erbaut, sondern ist das Werk mehrerer Generationen: Etwa 3100 v. Chr. wurde der runde Erdwall sowie ein Graben erbaut, dem um 2500 v. Chr. die auffällige Felsformation folgte. Unklar ist bis heute, wozu die Stätte genau verwendet wurde, auch wenn es verschiedene Theorien gibt:
Versteckt sich hier eine steinzeitliche Tempelanlage?
Um Stonehenge wurden diverse Hügelgräber sowie Grabbeigaben gefunden, welche vermuten lassen, dass es sich hierbei um eine Grabanlage handelte. Aber wieso dann die Steine? Dahinter muss noch mehr stecken! Wurde Stonehenge möglicherweise als steinzeitliche Tempelanlage genutzt? Es gab lange Zeit Vermutungen, dass Druiden diese Steine als Tempelanlage erbaut hatten, um dort Zeremonien abzuhalten. Dies wurde mittlerweile widerlegt, denn zu der Zeit, zu der die keltischen Priester in Britannien zugegen waren, muss Stonehenge bereits seit etwa 2000 Jahren existiert haben. Möglich ist aber, dass die Druiden ihr Wissen bezüglich verschiedener Naturereignisse von den Erbauern Stonehenges geerbt hatten.

Ist Stonehenge also ein Kalender?
Das Monument ist auf den Punkt der Sommersonnwende ausgelegt, was die Vermutung nahe legt, dass Stonehenge als Kalender fungiert hat. Es soll seinen Erbauern möglich gewesen sein, mithilfe des Steinkreises verschiedene Naturereignisse wie zum Beispiel eine Mondfinsternis vorherzusagen. Das ist schon beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Erbauung des Kreises vor etwa 5000 Jahre stattgefunden hat!
Stonehenge als Teil der Artus-Sage?
Die Steine geben uns noch heute Rätsel auf, denn so recht nachvollziehen lässt sich nicht, wie sie zu ihrem Bestimmungsort gekommen sind. Kein Wunder also, dass sich allerhand Sagen und Legenden um die gigantischen Steine ranken. So soll Merlin die Steine aus Irland hergebracht und an ihrem heutigen Bestimmungsort, etwa 13 km von der Stadt Salisbury entfernt, wieder aufgebaut haben. Verschiedene Kriegshelden, unter anderem der Vater des berühmten König Artus, sollen hier im Inneren des Kreises begraben liegen.

Stonehenge und die Ley-Linien
Erinnert ihr euch an die Leylinien? Sie sind uns schon in Glastonbury begegnet und sollen dem Ort seine energiegeladene Aura verleihen. Auch Stonehenge soll auf einer dieser Linien liegen, welche vorgeschichtliche Megalith-Bauwerke miteinander verbinden sollen. Man sagt, dass die Erbauer dieses und ähnlicher Denkmäler noch so im Einklang mit dem Kosmos lebten, dass sie die Energiefelder der Erde spüren und so ihre Bauwerke auf ihnen errichten konnten.
Irgendwie hat die ganze Situation schon etwas mystisches an sich: Der wolkige, graue Himmel über dem Steinkreis, die verschiedenen Theorien, die wir erfahren und dann die Gewissheit, dass wir nie wirklich erfahren werden, was sich hier abgespielt hat, was die gigantischen Steine alles gesehen und erlebt haben und vor allem, wie sie hier in dieser Einöde gelandet sind. Ich steige in den Bus, um die Weiterfahrt anzutreten. Zwar nicht schlauer, was das Mysterium um Stonehenge angeht, aber trotzdem stark beeindruckt von dem eben Erlebten.
Hast du Stonehenge bereits besucht? Wie haben die Steine auf dich gewirkt?

Weiterführende Informationen
Preise und Öffnungszeiten, sowie Hilfen zur Anreise findest du auf der Seite des „English Heritage“.
Weitere Informationen zur Geschichte von Stonehenge findest du bei Spielzeit.de.
Stonehenge befindet sich nur etwa 13 km von der Stadt Salisbury entfernt, die übrigens auch sehr sehenswert ist! Verbinde doch beides, indem du gleich morgens Stonehenge besuchst, um die Touristenmassen zu umgehen. Im Anschluss bietet sich ein Besuch in Salisbury sowie eine Übernachtung dort an. Wie wäre es mit einer typisch britischen Unterkunft im „Greyhound Inn Wilton“*, nur 5 km von Salisbury entfernt? Zentral in Salisbury übernachtet ihr im „Avonlea House B&B“*, nur 800 m von der historischen Siedlung Old Sarum und 2,5 km von der berühmten Kathedrale entfernt.

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Interesrtikel! Ich war vor wenigen Monaten in Stonehenge und habe über meine Eindrücke berichtet: https://bambooblog.de/2017/05/09/stonehenge/
LG
Ulrike
Vielen Dank, Ulrike! Ich schau gleich mal bei dir vorbei.
LG, Katja
Du meine Güte, das wird aber ganz schön ausgeschlachtet für den Tourismus. Da geht ja schon irgendwie die ganze Mystik verloren :/
Ja total, so wie leider alles mittlerweile. Sehenswert ist es aber trotzdem mal.
Hi liebe Katja
Was für ein toller und interessanter Artikel. Ich war vor vielen Jahren einmal dort und war mächtig beeindruckt. Damals war das aber noch nicht so unglaublich touristisch(vielleicht täusche ich mich auch, war da noch ein Kind).
Alles Liebe Lena
Liebe Lena,
Danke für deinen Kommentar! Ja das kann gut sein, früher durfte man wohl auch zwischen den Steinen umher laufen. Das hätte mir auch gefallen.
Liebe Grüße,
Katja
Ich liebe Großbritannien. Und über das ganze Land sind kleine Steinkreise verteilt, die bevorzuge ich. Einen Besuch in Salisbury fänd ich aber auch ganz spannend. Schöner Bericht 🙂
Dankeschön 🙂 Den Steinkreis von Avebury haben wir uns auch angeschaut, der ist nicht so überlaufen. Das hat dort fast schon etwa idyllisches, wenn man zwischen freilaufenden Schafen umher läuft und die Steine anschaut.
Super, oder? 🙂 Ich habe das eher in Wales und Schottland erlebt. Avebury is noch auf meiner Liste 🙂
Da war ich leider noch nicht, habe es aber noch vor. Großbritannien hat einfach so viele sehenswerte Ecken.
Hi Katja,
Stonehenge möchte ich auch unbedingt mal live sehen. Am liebsten würde ich es natürlich ohne die ganzen anderen Touristen sehen. 😉 Danke für die vielen Informationen. Da war einiges dabei, das ich noch nicht wusste.
LG Melli
Hi Melli,
Es freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Ohne Touristen wird es leider schwer 😉 sehenswert ist es aber trotzdem.
Liebe Grüße,
Katja
Das ist ja interessant! Das möchte ich unbedingt auch mal in real sehen.
Liebe Grüße Lisa♥
lisaslovelyworld
Liebe Katja,
also Stonehenge ist schon ewig auf meiner Bucket List! Ich liebe so mystische Orte
Ich wollteStonehenge auch schon immer mal sehen. Ich liebe alles mystische und unerklärliche.
Liebe Grüße
Sigrid