England und Essen? Glaubt man den Gerüchten, dann hat die Insel kulinarisch gesehen mal so gar nix zu bieten. Und ganz ehrlich, bis auf Fish & Chips und die berühmt-berüchtigte Pfefferminzsauce ist mir vor meinem ersten Besuch in London auch nichts in den Sinn gekommen, wenn ich an Großbritannien gedacht habe. Tja, ich wurde eines Besseren belehrt…
Glaubt ihr mir, wenn ich euch sage, dass ich einige der besten Burger, die ich jemals gegessen habe, in England bekommen habe? Und noch dazu in Pubs? Selbstgemachte Pommes Frites, leckere Ciabatta-Buns, saftige Rindfleisch-Patties und hausgemachte Chutneys – mmmmh! Das ist schon eine ganz andere Liga als Schachtelwirt & Co. Das Ganze dann noch richtig appetitlich angerichtet, dazu ein kühles Cider und der Abend ist perfekt!

Wieder zu Hause war für mich klar, das will ich auch! Patties sind kein Problem, die machen wir eh immer selber. Auf Pommes bin ich nicht so wild, die sind mir eh meistens zu viel. Aber woher bekomme ich dieses leckere Tomatenchutney? Kaufen ist für mich nicht so die Option, denn sind wir mal ehrlich, das schmeckt dann eh wieder nur nach Industrie und irgendwie so wie alles andere auch, da kann ich Ketchup auch nehmen. Ich will aber etwas besonderes, etwas, das nach Urlaub schmeckt, nach England und nach Pub. Also hab ich mich auf die Suche gemacht, hab experimentiert, gekocht, probiert und weiter experimentiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und steht seitdem jeden Sommer zur Tomatenzeit wieder bei uns auf dem Tisch.
Die Zutaten (für etwa 4 – 5 kleine Gläser)
- 800 g Tomaten
- 300 g Zwiebeln
- Etwas Olivenöl
- 5 Nelken
- 150 ml Rotweinessig
- 150 g brauner Zucker
- Salz
- Pfeffer
- evtl. frische Chilischoten

Das Rezept
- Zuerst wäschst du die Tomaten. Du kannst sie gerne einritzen, überbrühen und häuten. Ich mach das aber nicht, mich stört die Schale im Chutney gar nicht und außerdem bin ich zu faul dazu 😉
- Jetzt würfelst du die Tomaten.
- Die Zwiebeln schälst du und schneidest sie in feine Würfel.
- Erhitze das Olivenöl und dünste die Zwiebeln darin, bis sie glasig sind.
- Nun gibst du die restlichen Zutaten zu und lässt alles bei mittlerer Hitze köcheln.
- Nach etwa einer Stunde ist alles schön durchgezogen und die Flüssigkeit hat sich reduziert.
- Nun nimmst du saubere Schraubgläser, füllst das Chutney noch heiß in die Gläser, verschraubst sie fest und stellst sie auf den Kopf.
- Wenn die Gläser abgekühlt sind, kannst du sie im Vorratsschrank verstauen.
Guten Appetit!
Was tun mit den grünen Tomaten?
Zum Ende der Gartensaison hab ich jedes Jahr das „Glück“, dass viel zu wenig Sonne, aber noch jede Menge grüne Tomaten übrig sind. Was also damit tun?
Ihr könnt die Tomaten natürlich ernten und mit ein paar reifen Äpfeln zusammen legen. Ihr werdet sehen, dass sie nach ein paar Tagen rot werden, denn Tomaten haben die Eigenschaft, nachzureifen.
Plan B ist aber auch nicht ohne, denn aus den grünen Tomaten kann man ebenfalls ein ganz leckeres Chutney kochen! Dafür könnt ihr euch natürlich an oben stehendes Rezept halten oder dieses als Basis nehmen, um ein bisschen mit Gewürzen zu experimentieren. Gut darin macht sich Curry, Senf, ein paar Rosinen oder Chilies. Ihr merkt, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Welche Chutneys oder Saucen gehören für euch zu einem leckeren Burger-Abend dazu?
