Budapest, Perle der Donau – Heldenplatz, Kettenbrücke, Markthalle und Fischerbastei

Budapest – endlich! Voller Vorfreude steige ich in den Bus, der uns in die Hauptstadt Ungarns bringen wird. Mit diesem Kurztrip wird ein großer Traum für mich wahr, denn ich habe eine Vorliebe für Osteuropa, nur leider bisher viel zu wenig davon gesehen. Aber das soll sich jetzt ändern und den Anfang macht ein Besuch dieser wunderschönen Donaumetropole.

„Hier gefällt es mir, hier fühle ich mich willkommen“

Die Stadt Budapest besteht aus den Stadtteilen „Buda“ und „Pest“ und entstand, als diese vormals eigenständigen Städte Ende des 18. Jahrhunderts zur heutigen Hauptstadt Ungarns zusammen gelegt wurden. Kaum überqueren wir mit dem Bus die Stadtgrenze, fühle ich mich wohl. Ich kann nicht sagen, warum. Einige Städte geben mir einfach so ein Gefühl, so ein „hier gefällt es mir, hier fühle ich mich willkommen“.

Ähnlich geht es mir zum Beispiel in Prag, Rom oder London. Da gibt es so eine

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Einfach im Café sitzen und die Atmosphäre genießen

ganz spezielle Atmosphäre: die schönen, alten Gebäude, kulinarische Köstlichkeiten und interessante Gerüche an jeder Ecke, bunte und verrückte Märkte, auf denen man neben typischen Souvenirs auch landestypische Köstlichkeiten und ausgefallene Kleidung und Accessoires findet und eine Mischung aus verschiedensten Menschen – Geschäftsleute, die es eilig haben, von A nach B zu kommen, Touristen, die neugierig alles Neue in sich aufsaugen und zwischendurch die ganz normalen Einwohner, die gemütlich durch die Straßen bummeln und einfach ihre Stadt genießen.

Leider, leider ist unsere Zeit in Budapest begrenzt. Merke: Eine Busanreise ist nicht die beste Wahl, denn nach 11 Stunden Fahrt ist von unserem ersten Reisetag nicht mehr allzu viel übrig. Generell bin ich ja der Meinung, dass man eine Stadt öfter als nur einmal besuchen muss, um sie wirklich kennenzulernen und nicht nur die Touristenattraktionen azuklappern. Für den Anfang begnügen wir uns aber mit den bekannten Sehenswürdigkeiten – muss man ja auch mal gemacht haben 😉

Der Heldenplatz & das Grabmal des unbekannten Soldaten

Unser erster Stop ist deshalb der Heldenplatz, oder auf ungarisch: Hősök tere. Der Bau des wohl bekanntesten Platzes Budapests war ein richtiges Mammutprojekt! Begonnen wurde damit bereits 1899, fertiggestellt wurde dieses Denkmal jedoch erst ganze 30 Jahre später, im Jahr 1929! Das Zentrum des Platzes bildet das Millenniumsdenkmal, eine etwa 40 Meter hohe Säule, auf deren Spitze eine Statue des Erzengels Gabriel thront. Natürlich nicht ohne Grund, denn es heißt, dass Gabriel einst dem ungarischen König Szent István erschienen ist und ihm die Nachricht überbrachte, er solle Ungarn zum Christentum bekehren – was er dann auch tat.

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Der Heldenplatz mit Millenniumsdenkmal

Am Fuße der es Millenniumsdenkmals befindet sich das Heldendenkmal, das dem Platz auch seinen Namen gegeben hat. Es soll an all die Helden erinnern, die im Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit des ungarischen Volkes ihr Leben gelassen haben. Hinter dieser Anordnung befindet sich ein aus mehreren Säulen bestehendes, halbkreisförmiges Gebilde, die Kolonnaden. Diese werden geziert von den Abbildern berühmter ungarischer Persönlichkeiten.

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Die Kolonnaden zeigen Abbildungen berühmter Persönlichkeiten

Noch immer auf dem Heldenplatz, finden wir das Gab des unbekannten Soldaten. Eigentlich eine schöne Idee, wenn der Anlass auch traurig ist. Denn hier findet man ein Kriegerdenkmal, das an all die im Krieg gefallenen erinnern, die nicht identifiziert werden konnten, oder aber anonym in Massengräbern bestattet wurden. So haben die Angehörigen, aber auch alle anderen, die an die Schrecken des Krieges erinnern möchten, eine Anlaufstelle.

Die Kettenbrücke bzw Löwenbrücke

Eine Fahrt bzw ein Gang über die Kettenbrücke gehört in Budapest einfach dazu, so auch für mich! Die Brücke verbindet die beiden Stadtteile Buda und Pest miteinander und wird an ihrem Kopf von Löwenstatuen bewacht, was ihr den Beinahmen „Löwenbrücke“ brachte.

Man erzählt sich, dass István Széchenyi eine Freundin auf der anderen Seite der Donau hatte. Damit die beiden Liebenden sich sehen konnten, mussten sie den Fluss mithilfe kleiner Boote überwinden. Um dem ein Ende zu setzen, beschloss der Graf, besagte Brücke zu bauen.

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Die Kettenbrücke wird von zungenlosen Löwen gesäumt

Denkt daran, euch bei einer Fahrt über die Kettenbrücke die Löwen genauer anzuschauen, die der Brücke ihren Beinamen gegeben haben. Fällt euch auf, dass sie keine Zunge haben? Der Legende nach wurden diese vom beauftragten Bildhauer vergessen, woraufhin er sich vor Scham in die Fluten der Donau stürzte. Ob doch etwas anderes dahinter steckt, wird wohl ein Rätsel bleiben.

Die zentrale Markthalle

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, bin ich ein kleines Leckermäulchen. Irgendwie klar, dass mich deshalb die zentrale Markthalle, gleich in der Nähe der Freiheitsbrücke, magisch anzieht. Ich sag euch, hier gibt es alles, was das Herz begehrt! Auf drei Etagen tummeln sich über 180 Stände und Läden, geordnet nach Ware: Im Keller findet ihr Fisch und den damit einhergehenden strengen Geruch.

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In der zentralen Markthalle trifft sich jung und alt

Im Erdgeschoss gibt es Lebensmittel aller Art, von Fleisch über Obst, Gemüse, Gewürze, Brot und Teigwaren usw usw. Eigentlich ein Paradies für mich, wo ich doch Kochen und den damit verbundenen Einkauf sooo sehr liebe, vor allem, wenn man wie hier quasi alle landestypischen Spezialitäten direkt vor der Nase hat. Tja, leider sind wir aber im Hotel einquartiert und nicht in einer Ferienwohnung, deshalb muss ich dieses kulinarische Erlebnis wohl auf das nächste Mal verschieben.

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Im Erdgeschoss findet man jede Menge Lebensmittel für den täglichen Bedarf – Paprika und Peperoni dürfen da natürlich nicht fehlen

Im ersten Stock ist das Areal geteilt: Auf der linken Seite bummeln wir durch zahlreiche Souvenirläden, bei denen wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Egal ob Schutzengel für die Oma, hübsch verpackte Gewürze für die Mama oder funkelnde Täschchen und Geldbeutel für die Nichte, hier ist für jeden ein kleines Reisemitbringsel dabei! Besonders angetan haben es mir die kleinen Holzschaufeln, die dazu verwendet werden, gemahlene Gewürze aus kleinen Gläschen zu schaufeln. Perfekt, gleich ein Andenken an Budapest für mich gefunden 😉

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Mmmh lecker, Moussaka und gegrillte Aubergine!

Oh, und die rechte Seite der Markthalle… Ein Paradies für Foodies! Kleine Stände und Küchen reihen sich hier aneinander und während wir aus dem Schauen und Staunen nicht mehr raus kommen, strömen uns unglaublich viele verschiedene Düfte in die Nase: Da ist der süßliche Geruch nach Zimt, der Bestandteil vieler Gerichte ist, der typische Knoblauchgeruch von Langos und etwas würziges, das von der typischen scharfen Wurst kommen muss. Uns steigt eine Prise Chili in die Nase, dann etwas Süßes, sicher von den hübsch angerichteten Nachspeisen, die sich gleich am nächsten Stand befinen. Eines ist klar, hier kommt jeder auf seine kulinarischen Kosten, denn es ist alles dabei, um sich einmal quer durch die ungarische Küche zu futtern 😉

Die Fischerbastei

Schon von weitem hat mich die Fischerbastei fasziniert, wie sie auf der Budaer Seite hoch oben über der Stadt thront. Während ich über den Innenhof der Bastei schlendere, umströmt mich die Atmosphäre alter Ritterburgen, gleichzeitig geben die vielen kleinen Türmchen und die verspielten, bunten Details dem Bauwerk etwas romantisches. Erbaut wurde die Fischerbastei zwischen 1899 und 1905 – ihr seht, hier ging es schneller als beim Heldenplatz 😉 Die einstige Wehranlage hat ihren Namen von der Fischergilde erhalten, deren Mitglieder diesen Abschnitt der Stadtmauer von Buda im Mittelalter verteidigt hatten. Inmitten der Fischerbastei befindet sich die Matthiaskirche, die wohl bekannteste Kirche Budapests. Gemeinsam mit dem Burgviertel, dem Donauufer und der Andrássy-Straße wurde sie im Jahr 1897 als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen.

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Die Fischerbastei mit ihren zahlreichen Türmchen und Treppen

Neugierig wie ich bin, muss ich meinen Kopf natürlich durch die vielen kleinen Fensterchen stecken, die sich in der Mauer der Fischerbastei befinden. Ich sag dir, der Ausblick, den man von hier aus über die Stadt hat, ist einfach herrlich! Auch wenn die Anlage natürlich ein echter Touristenmagnet und deshalb auch recht gut besucht ist, ist sie definitiv einen Besuch wert!

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Die bunten Details finden sich auch auf der Matthiaskirche, die sich gleich neben der Fischerbastei befindet

Na, bist du auch neugierig auf Budapest geworden? Dann nichts wie los, buch dir gleich hier dein Hotel in der Donaumetropole!*

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Durch die kleinen Fenster der Fischer Bastei bietet sich ein wunderbarer Blick auf Budapest

Noch nicht überzeugt? Dann gibt es bald den zweiten Teil meines Reiseberichts.

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